Die Hanse

Städtebund mit Tradition

Lippstadt und die historische Hanse

Die Hanse war ein Zusammenschluss von reisenden Händlern, der sich ab dem 12. Jahrhundert zum Schutz gegen Seeräuber und zur Verfolgung wirtschaftlicher Interessen formierte. In ihrer Blütezeit umfasste die Hanse über 200 Städte.

Der Einfluss der Hanse erstreckte sich mit Handelskontoren und Niederlassungen über ganz Europa. Über 400 Jahre lang war die Hanse ein wichtiger Akteur in der Wirtschaft und Politik Nordeuropas, bis sie im 17. Jahrhundert an Bedeutung verlor.

Bereits 1253 trat Lippstadt gemeinsam mit Dortmund, Münster und Soest dem sogenannten „Werner Bund“ bei. Dieser Bund diente dem Schutz des regionalen Handels, um die Interessen der Kaufleute besser zu verteidigen und die Sicherheit im Handel zu gewährleisten. Ab 1268 schloss sich auch Osnabrück diesem Bündnis an. Allerdings sind direkte Beteiligungen Lippstadts am Hansebund selbst erst ab 1461 belegt, als der Bürgermeister der Stadt an einem regionalen Hansetag in Wesel teilnahm.

Es ist dokumentiert, dass Lippstädter Bürger sich in bedeutenden Hansestädten wie Riga, Tallinn, Reval und Tartu dauerhaft niederließen, was den intensiven Austausch und die Handelsaktivitäten zwischen Lippstadt und anderen Hansestädten verdeutlicht.

Bei den überregionalen Hansetagen wurde Lippstadt durch die Nachbarstadt Soest vertreten, was darauf hindeutet, dass Lippstadt innerhalb der Hanse eine eher regionale Rolle spielte. Trotzdem war die Mitgliedschaft in der Hanse für Lippstadt bis zum Niedergang der Hanse im 17. Jahrhundert von großer Bedeutung, da sie vor allem zur Sicherung des Handels beitrug. Der Dreißigjährige Krieg führte zum endgültigen Ende des Handels der Hanse. 1669 fand in Lübeck der letzte Hansetag mit nur sechs Städten statt.